Im zweiten Teil des Telnet, Unix, Linux Workshops lernen Sie das
Dateisystem von *nix Umgebungen kennen. Zudem lernen Sie, wie Sie
ihre Telnet-Sessions aufzeichnen, und ihnen werden noch weitere
Funktionen erklärt.
Eine Datei komprimieren
Komprimieren Sie große Dateien bevor Sie diese übertragen
– Sie sparen Zeit und Geld. Wenn Sie zum Beispiel Ihre Logdatei
von Zeit zu Zeit vom Server downloaden möchten, bedenken Sie
dass diese Datei bereits bei 300 Besuchern Ihrer Site eine Größe
von > 1 MB haben kann, denn jeder Zufriff auf ein *.gif
erzeugt eine Zeile in dieser Logdatei. Zum Komprimieren einer Datei
auf der UNIX – Befehlszeile (Telnet) geben Sie im aktuellen Pfad
folgendes ein:
gzip -9 dateiname
Der Schalter -9 bewirkt dabei eine maximale Komprimierung
und das Ergebnis ist die gepackte Datei mit einer Endung dateiname.gz.
Nach der Übertragung können Sie die Datei wieder auspacken
mit der folgenden Kommandozeile:
gzip -d dateiname.gz
Im Ergebnis dessen wird auch der Originaldateiname wieder hergestellt.
UNIX Dateirechte
UNIX Dateirechte beziehen sich auf
Owner (Besitzer) Group (Gruppe) All (Welt)
und beinhalten die Rechte:
- r Read (Lesen)
- w Write (Schreiben)
- x Execute (Ausführen)
Dazu gleich ein Beispiel, angenommen das Kommando ls -l
zeigt folgende Dateiattribute:
-rwx-wx--x
Den ersten Bindestrich (‘-‘ = Datei, ‘d’ = Verzeichnis, ‘l’ = Link)
denken Sie sich mal weg und sehen sie es so:
Owner (Besitzer) Group (Gruppe) All (Welt)
rwx -wx --x
Jetzt dürfte es schon deutlicher werden…
- Der Besitzer hat Lese- und Schreiberecht und darf die Datei
ausführen
- Die Gruppe darf nur Schreiben und ausführen
- alle Anderen dürfen nur ausführen
Gesetzt werden diese Attribute mit dem Kommando chmod, der
Syntax ist wie folgt:
chmod XYZ dateiname oder
chmod XYZ *.* (alle Dateien)
XYZ ist ein Oktalcode, dabei steht der Wert in
- X für den Owner
- Y für die Gruppe
- Z für alle Anderen
Der Oktalcode in X, Y oder Z errechnet sich als die Summe von
- 4 für read
- 2 für write
- 1 für execute
Die Attribute der Datei aus dem obigen Beispiel wurden also mit dem
Kommando
chmod 731 dateiname
Entspricht chmod 666
CGI – Scripte ausführbar machen
In Perl geschriebene CGI – Scripten müssen mit “chmod 755”
ausführbar gemacht werden, sonst meldet der Webserver einen
500er Error. Die Änderung des Mode’s kann auf der Befehlszeile
genauso erfolgen wie weiter oben beschrieben oder mit der grafischen
Oberfläche eines FTP – Client’s für Windows. Verbreitet
und allgemein beliebt ist auch das Programm WS_FTP
und der Vollständigkeit halber ist hier auch noch ein Screenshot,
welcher den “Change Mode 755” grafisch beschreibt (Die Datei ist
in der rechten Fensterhälfte von WS_FTP mit der rechten Maustaste
anzuklicken und aus dem Kontextmenu der Punkt “chmod UNIX” auszuwählen):
Telnet Session aufzeichnen
Zum Mitschneiden von Befehlsausgaben in einer Telnet-Session bieten
die meisten Telnet-Clients die Möglichkeit des Protokollierens.
So auch das “Telnet”-Programm von Windows:
Nach der Auswahl des o.gezeigten Menupunktes kann der Pfad und der
Name eines Logfiles angegeben werden wo alles was auf der Telnet-Befehlszeile
passiert dann drinsteht (auch Ausgaben von Dateien).
Nützliche Kommandos
Mit dem Kommando “cat” kann der Inhalt von ASCII-Files ausgegeben
werden wie weiter oben schon beschrieben. Handelt es sich jedoch
um größere Dateien und soll ggf. nur nach bestimmten
Begriffen gesucht werden, so gibt es auch dafür ein paar Möglichkeiten…
tail -20 error_log
Zeigt die letzten 20 Zeilen der Datei “error_log”.
head -1 access_log
Zeigt die erste Zeile der Datei “access_log”
grep passwd access_log
Zeigt jede Zeile des Zugriffs auf “passwd” (auch versuchte Zugriffe).
Der String hinter grep muss nur im Falle von Sonder- oder
Leerzeichen in “” gesetzt werden.
Vielen dank an Herrn Rolf Rost von I-NetLab,
der uns den Artikel zur Verfügung gestellt hat. Bei Fragen
können Sie sich an ihn wenden. Auf seiner Webseite finden Sie
ein Kontakt-Formular.