Warum Sie Suchmaschinen nicht austricksen sollten…

von Stelios Tsaousidis

Klar, es gibt eine Vielzahl von Tricks und Schummeleien mit denen
Sie Suchmaschinen anscheindend "austricksen" können.
Doch da haben Sie sich schnell und oft zu früh gefreut. Die
Betreiber der Suchmaschinen reagieren sehr allergisch auf Manipulationsversuche.
Hier wird geklärt, warum Sie auf das "austricksen"
generell verzichten sollten…

Suchdienste, vor allem die großen wie Yahoo, AltaVista oder
Google, können sehr viele Besucher auf Ihre Website bringen.
Wenn Sie aber bei allen Suchdiensten in den Ergebnisseiten immer
auf der ersten Seite erscheinen könnten, wäre das mit
einer Lizenz zum Gelddrucken gleichbedeutend. Warum, ist klar: In
der Regel werden nur die ersten Seiten beachtet, und wer dort zu
finden ist, erhält die meisten Besucher.

Beispielsweise dürfte uns allen schwindelig werden, wenn wir
erfahren würden, wie viele Besucher die Website http://www.davecentral.com/
von www.altavista.com erhält. Sucht man nämlich bei www.altavista.com
nach dem Begriff „shareware“, wird diese Seite als erste
in den Suchergebnissen angezeigt. Auch die anderen Websites, die
sich auf den ersten Seiten der Suchergebnisse befinden, erhalten
einen guten Batzen an Besuchern ab, denn der Begriff „shareware“
wird sehr häufig gesucht.

Schlechter sieht es für die Websites aus, die sich auf den
Seiten 30, 300 oder gar 3.000 der Suchergebnisse befinden. Das überrascht
nicht. Wer blättert sich schon durch Hunderte von Ergebnisseiten?!

Diese Tatsache haben Webmaster schon seit den ersten Tagen des
Internets erkannt, und sie haben sofort nach Methoden gesucht,
wie sie ihre eigenen Seiten in den Suchergebnissen nach vorne pushen
konnten. Natürlich wurden sie auch fündig. Wenn es Hackern
gelingt, die Seiten des Pentagon, oder der CIA zu knacken, wird
es ihnen auch gelingen, den Algorithmus zu durchleuchten, mit dem
ein Suchdienst die Ergebnislistings generiert.

So war es zum Beispiel früher durch einfachste Tricks möglich,
die Platzierung in den Suchergebnissen zu verbessern, beispielsweise
durch die tausendfache Wiederholung eines Begriffs (z. B.
„shareware“) am Ende der Website in schwarzer Textfarbe
und auf schwarzem Hintergrund. Oder ganz simpel: Der Begriff wurde
in den Meta-Tags Dutzende Male wiederholt.

Oder man wandte einen anderen Trick an: Auch damals wusste man
schon, dass das Thema „Sex“ anzieht und in den Suchdiensten
am häufigsten abgerufen wird. Also erzeugte man verschiedene
HTML-Seiten, die voll gepackt waren mit Begriffen wie „Sex“,
„Porno“ etc. und müllte die Suchdienste damit voll
– immer mit dem Ziel, so Besucher anzuziehen. Diese Seiten
enthielten natürlich keinen Inhalt mit dem Bezug “Sex“,
sondern lediglich eine automatische Weiterleitung zur Website, für
die der Traffic erhöht werden sollte.

Das alles aber ist Schnee von gestern. Denn natürlich
haben die Suchdienste ihre Algorithmen stark verfeinert und optimiert,
so dass diese Tricks nicht mehr funktionieren. Wer sich heute in
den Suchergebnissen vordrängeln möchte oder genauer gesagt
wer heute die Suchdienste manipulieren möchte (den um nichts
anderes handelt es sich herbei!), muss sich mehr einfallen lassen.

Kann man die Platzierung manipulieren?
Ja. Doch sollten Sie sich zunächst Fragen, warum Sie das versuchen
sollten! Es gibt heute Methoden, Kreditkarten zu fälschen und
so auf Kosten anderer einzukaufen. Würden Sie das tun, nur
weil es möglich ist? Vielleicht könnte man in Versuchung
kommen es zu probieren, wenn es nicht strafbar wäre. Da dies
keine ethisch-moralische Abhandlung werden soll, gehen wir auf diesen
Punkt nicht weiter ein.

Der Vergleich mit dem Kreditkartenbetrug hingt sicher etwas –
der Versuch, sich in Suchdiensten vorzudrängeln, ist natürlich
nicht strafbar
. Aber folgende Gründe sprechen dagegen,
dass Sie es mit Tricks versuchen:

1. Wenn Sie erwischt werden, fliegen Sie raus, und die Wahrscheinlichkeit,
erwischt zu werden, ist hoch!

2. Sie können nie sicher sein, ob, wie lange und wo sie funktionieren!

Wenn Ihre Besucher merken, dass Sie „schummeln“, leidet
Ihr Image. (Stellen Sie sich z. B. vor, die Meta-Tags der Website
der Deutschen Bank wären voll mit Begriffen wie „Sex“,
„Porno“ etc., nur weil diese häufig gesucht werden
…)

3. Betreiber von Suchdiensten investieren viel Zeit, um Tricks und
Manipulationen auf die Spur zu kommen. Die (großen) Suchdienste
sind inzwischen viel schlauer, als man denkt, und erkennen sehr
viele Tricks. Die meisten „Tricks“ aus dem Internet sind
daher längst veraltet.

4.Es ist sehr aufwendig selbst herauszufinden, welchen Algorithmus
die einzelnen Suchdienste verwenden. Hat man ihn erst einmal „geknackt“,
kann es sein, dass er schon am nächsten Tag veraltet
ist! Haben Sie die Zeit, sich auf ein solches Spielchen einzulassen?

5. Besucher, die Sie durch Vorspiegelung falscher Tatsachen
auf Ihre Seiten locken, werden ziemlich sicher verärgert sein.
(Wer sucht schon gerne nach „Shareware“, um dann auf einer
Site eines Sexanbieters zu landen?)

6. Praktisch alle Quellen für Tricks, die tatsächlich
mal funktioniert haben, wurden ja nicht nur von Ihnen gelesen, sondern
auch von tausenden anderen Internetsurfern und natürlich von
den Betreibern der Suchdienste – somit sind sie wahrscheinlich
schon veraltet, bevor Sie sie umgesetzt haben.

Viele Tricks, die vielleicht funktionieren, sind viel zu aufwendig.
Es ist so, das ein Suchdienst eine Website höher in den Suchergebnissen
platziert, je mehr andere Websites einen Link auf diese gesetzt
haben.
Nur, wie wollen Sie dafür sorgen, dass andere Sites einen Link
auf Ihre Site setzen? Wollen Sie bei kostenlosen Providern Hunderte
von Websites erzeugen, um dann dort einen Link auf die eigentlich
zu pushende Site zu legen? Sie müssten die Sites, die Sie zu
diesem Zweck erzeugen übrigens auch noch bei den Suchdiensten
anmelden, sonst wissen die ja nicht, dass diese Seiten auf Ihre
Site einen Link gesetzt haben. Ist das nicht lächerlich? Stellen
Sie sich vor, dass dieser Trick doch nicht funktioniert. Oder noch
schlimmer: Was ist, wenn die Suchdienste diesen Trick kennen und
deshalb Ihre Seiten sperren?

(st)

Vielen dank an hello-engines.de,
die uns diesen Artikel zur Verfügung gestellt haben.

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