Suchmaschinen, Verzeichnisse, Linklisten…

Suchmaschinen, Verzeichnisse, Linklisten... Bevor Sie die Anmeldung Ihrer Web-Site bei Suchdiensten durchführen,
ist es wichtig, einige grundlegende Begriffe zu klären und
die Unterschiede zwischen den einzelnen Bezeichnungen zu verstehen.
Unter dem Oberbegriff "Suchdienst" werden alle Web-Sites
zusammengefaßt, die dem Anwender das Auffinden von Informationen
erleichtern sollen.

Der Begriff "Suchmaschine" wird fälschlicherweise
oft in einem allgemeinen Sinne dazu verwendet, sowohl reine Suchmaschinen
wie auch Verzeichnisse oder gar Free-For-All-Linklisten
zu bezeichnen. In Wirklichkeit sind diese jedoch nicht identisch,
wobei der Unterschied in der Art und Weise liegt, wie die Ergebnislistings
erzeugt werden. Insbesondere die Free-For-All-Linklisten
haben nichts mit Suchmaschinen und Verzeichnissen zu tun.

Suchmaschinen (Engines):
Suchmaschinen, die man auch Spider oder Crawler (zu
deutsch Spinne bzw. Kriecher, kriechen oder krabbeln) nennt, suchen
ständig Web-Sites im Internet auf, um Kataloge von Web-Seiten
anzulegen. Suchmaschinen wie etwa Fireball erzeugen ihre Ergebnislistings
automatisch. Bei dieser Methode klappern die Suchmaschinen einfach
das ganze Web ab, wobei anschließend Menschen das untersuchen,
was bei der Suche herausgekommen ist. Auf diese Weise können
die Suchmaschinen gegebenenfalls Änderungen, die Sie an Ihren
Web-Seiten vorgenommen haben, automatisch ausfindig machen. Beeinflußt
wird durch Änderungen wiederum die Art und Weise, wie Ihre
Seiten im Ergebnislisting aufgelistet werden, wobei alles mögliche
eine Rolle spielen kann: die Seitentitel, die Textblöcke
oder andere Elemente der Seite. Da Suchmaschinen automatisch
arbeiten und außerordentlich viele Web-Seiten indizieren,
finden Sie dort oft Informationen, die in den Verzeichnissen (siehe
unten) nicht aufgeführt sind. Bei Suchmaschinen werden in der
Regel alle Web-Sites, die angemeldet wurden, auch aufgenommen.

Verzeichnisse (Directories):
Anders als bei Suchmaschinen werden die Verzeichnisse nicht automatisch,
sondern von Redakteuren angelegt. Eine Web-Site wird hier
angemeldet und anschließend mit einer oder mehreren sinnvollen
Kategorien verknüpft. Da Verzeichnisse in der Regel von erfahrenen
Redakteuren angelegt werden, liefern sie in der Regel bessere (zumindest
besser gefilterte) Resultate als Suchmaschinen. Das bekannteste
und wichtigste Verzeichnis ist Yahoo (http://www.yahoo.de).

Bei einem Verzeichnis wie Yahoo hängen die Ergebnislistings
von menschlichen Eingriffen ab. Entweder reichen Sie eine kurze
Beschreibung Ihrer gesamten Site ein, oder aber die Redakteure,
die die Sites besprechen, schreiben eine solche. Beim Suchvorgang
werden dann nur diese Beschreibungen auf Treffer untersucht, so
daß Änderungen Ihrer Web-Seiten keinerlei Auswirkungen
auf das Ergebnislisting haben. Kriterien, die für die Verbesserung
eines Ergebnislistings bei einer Suchmaschine sinnvoll sind, sind
dies durchaus nicht hinsichtlich der Verbesserung eines Ergebnislistings
bei einem Verzeichnis. Bei Verzeichnissen werden in der Regel nur
Web-Sites aufgenommen, die einem gewissen Qualitätslevel
entsprechen. Eine gut gemachte Web-Site (mit gutem Inhalt) hat mehr
Chancen als eine schlechter gemachte Web-Site, aufgenommen zu werden.

Hybrid-Suchmaschinen:
Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen, verfügen manche
Suchmaschinen außerdem über ein mit ihnen verknüpftes
Verzeichnis
. Hierbei handelt es sich um Web-Sites, die schon
einmal besprochen oder bewertet worden sind. Bei der Durchführung
einer Abfrage auf einer Hybrid-Suchmaschine tauchen diese besprochenen
Sites meistens nicht standardmäßig auf, sondern müssen
vom Benutzer, der die Besprechungen sehen möchte, gezielt ausgewählt
werden. Ob man in das Directory einer Suchmaschine aufgenommen wird,
hängt normalerweise von einer Mischung aus Glück und der
vorhandenen Qualität ab. Manchmal können Sie auch eine
Besprechung Ihrer Web-Site "beantragen", haben aber keine
Garantie dafür, daß dies dann auch wirklich geschieht.

Free-For-All-Linklisten:
Free-For-All-Linklisten sind Seiten, in denen Links auf Web-Sites
zusammen mit einem kurzen Kommentar eingetragen werden können.
Der Betreiber trägt seine Web-Site und die Kurzbeschreibung
selbst ein, und die Eintragung erfolgt sofort und ohne redaktionelle
Überprüfung
. Auf Free-For-All tummeln sich mittlerweile
(leider) fast ausschließlich Anbieter, die gezielt auf
Dummenfang
aus sind. Was als gute Idee entstanden ist, gehört
heute zu den klassischen Gebieten, in denen sich Abzocker,
Bauernfänger und sonstige zwielichtige Zeitgenossen
tummeln. Auf Free-For-All-Linklisten (abgekürzt "FFA")
finden Sie somit auch in der Regel Angebote wie "Reich werden
– ohne arbeiten!", "450 MHz Pentium mit 21"-Monitor
für nur 150,00 DM" und ähnliches. Der Grund, warum
die unseriösen Angebote gerade auf den FFA-Sites zu finden
sind, liegt auf der Hand: Die Eintragung wird selten überprüft,
erfolgt in der Regel umgehend und ist kostenlos. Da diese Angebote
in redaktionell überprüften Suchdiensten keine Chance
auf eine Aufnahme haben, konzentrieren sie sich auf Dienste, in
denen sie ungeprüft ihr Angebot plazieren können.

Außerdem dienen sie unseriösen Firmen zusammen mit Maillinglisten
als ergiebige Quelle für neue E-Mail-Adressen – diese Werbe-E-Mails
finden Sie dann massenweise in Ihrer Mailbox. Sie können übrigens
gegen solche unangeforderten E-Mails rechtlich vorgehen, sofern
es Ihnen gelingt den (echten) Absender zu ermitteln. Seriöse
Firmen senden niemals unaufgefordert E-Mail-Werbung zu, daher sollten
Sie solche Werbung IMMER ignorieren (vor allem dann, wenn sie auf
den ersten Blick interessant erscheint)! Wenn Sie auf eine solche
E-Mail antworten, bestätigen Sie dem Absender nur, daß
es sich um eine korrekte E-Mail-Adresse handelt, mit dem Ergebnis,
daß Sie um so mehr unerwünschter Werbung in Ihrer Mailbox
finden werden.

Von der Anmeldung bei einer FFA-Linkliste raten wir mittlerweile
grundsätzlich ab. Stellen Sie sich vor, Sie besuchen zufällig
eine solche "Free-For-All"-Seite und sehen neben den unzähligen
unseriösen Angeboten einen Eintrag von Volkswagen! Was
wäre Ihr Eindruck? Peinlich, peinlich …

Sonstige Suchdienste
Neben den obengenannten Suchdiensten gibt es noch eine ganze Reihe
anderer Formen von Web-Sites, die das Auffinden von Informationen
erleichtern möchten. Beispielsweise gibt es ein ganze Reihe
von sogenannten Award-Services, die einzelnen Web-Sites "Auszeichnungen"
(englisch "Award") verleihen. Die Idee ist, gute Web-Sites
zu prämieren – als Gegenleistung müssen Sie, nachdem Sie
einen Award erhalten haben, das Banner des Verleihers auf Ihrer
Web-Site plazieren. Zu diesen Thema ließe sich sicher ein
ganzes Buch schreiben. Wir möchten an dieser Stelle auf Ralf
Sturm (alias "Schlingel") verweisen, der mit einer Homepage
"Webhexe" 38 (!) Awards erhalten hat! Der einzige
Haken an der Sache: Die Web-Site, für die er so viele Auszeichnungen
erhalten hat, existierte nie! Wie so oft geht es vielen Betreiber
lediglich darum, ihr eigenes Banner irgendwo kostenlos plazieren
zu können – also vergibt man "Awards", um dieses
Ziel zu erreichen.

Erwähnt werden sollten noch die sogenannten Hit-Counter:
Hierbei handelt es sich um Web-Sites, die ihren Besuchern besonders
populäre Web-Sites präsentieren. Dem Besucher wird z.
B. eine Liste mit den 100 am meisten besuchten Web-Sites gezeigt.
Neben dem Link zur jeweiligen Web-Site steht auch die Anzahl der
Besucher, die diese Site erzielt hat. Auch hier funktioniert das
System über einen Link (bzw. Banner) den Sie auf Ihre Web-Site
plazieren müssen und der auf die Counter-Web-Site zeigt. Dieser
Link sorgt dann dafür, daß bei der Counter-Web-Site jeder
Ihrer Besucher gezählt wird.

In der Theorie klingt auch dieses System gut – in der Praxis sind
auch diese Sites heftigsten Manipulationen unterworfen. So gibt
es mittlerweile einige Utilities, mit denen Anwender die eigene
Web-Site puschen können. Die Programme gaukeln dem Hit-Countern
immer andere IP-Adressen vor und sorgen so dafür, daß
die Counter hochgezählt werden. Ziel dieser Manipulation ist
es natürlich, in der Seite mit den am meisten besuchten Web-Sites
ganz oben zu erscheinen.

Wegen der erheblichen Manipulationsmöglichkeiten sollten
Sie auf die beiden eben genannten Suchdienste keinen Schwerpunkt
setzen, wenn Sie Ihre Web-Site bekannt machen möchten. Eine
sichere Methode, unseriösen Betreibern aus dem Weg zu gehen,
ist, nie Werbebanner oder Links in der eigenen Web-Site aufzunehmen.
Wenn Ihnen jemand einen "Award" zukommen lassen möchte,
dann ist das schön für Sie. Wenn er aber verlangt, daß
Sie als Voraussetzung dafür sein Banner auf Ihrer Web-Site
plazieren, sollten Sie mißtrauisch werden.

Vielen dank an hello-engines.de,
die uns diesen Artikel zur Verfügung gestellt haben.

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